OK, ich bin mal ehrlich: die ersten, knapp zwei Wochen unserer Auszeit waren, zumindest für mich, aber glaube ich auch für uns beide, etwas holprig… In erster Linie, weil es so viel neues zu Lernen aber auch zu entdecken gab. So ist es für uns beide das erste Mal, dass wir mit einem Camper unterwegs sind. Wobei Camper bei einem VW California wohl eine etwas hoch gegriffene Bezeichnung ist. Für Brina ist es zudem auch das erste Mal, dass sie mehr als nur wenige Wochen von zu Hause weg ist. Es gibt also sehr viel neues über unsere Ausrüstung, aber auch über uns selber zu lernen.
Unsere Fahrt begann am 17. Mai. Leider sehr spät, da wir uns unglaublich verschätzt haben, wieviel Aufwand es sein würde alles, was auf unserer Ausrüstungsliste stand, ins Wohnzimmer zu verfrachten und dann noch einigermassen logisch auf gerade mal vier Boxen und einige kleine Schränke im Camper zu verteilen. Was keinen Platz findet, muss zurück bleiben. Und es blieb doch noch so einiges zurück. Unter dem Strich waren wir aber zufrieden, was wir alles verstauen konnten und wovon wir uns gleich schon beim Einpacken trennen konnten.
Irgendwann im Verlaufe das Nachmittags war es dann aber soweit, dass alles im Camper verladen, die Fahrräder auf den Träger festgebunden und das erste Ziel unserer Reise klar war. Da es schon später war, haben wir uns entschieden „nur“ noch bis auf die deutsche Seite des Untersees zu fahren und dort die ersten Nächte auf einem Camping zu verbringen. Zwei letzte Stopps mit der einen und anderen Träne bei unseren Eltern, und dann ging es auch schon über die Deutsche Grenze, wo wir wenig später einen Stellplatz direkt am Seeufer auf dem Campingplatz bei Allensbach für die nächsten drei Nächte unser „Eigen“ nennen durften.
Jetzt hiess es erst einmal ankommen und sich mit dem einfachen Camper vertraut zu machen. Wie funktionierte nochmals die aufklappbare Schlafkoje auf dem Dach? Und wie war das nochmals mit dem Gaskocher in der winzigen Küche im Sideboard? Und wie lange wohl die Campingbatterie halten wird? – So langsam bekamen wir den Bogen raus. Auch wenn wir uns erst einmal mit einfacher Kost begnügten. Auch die Schränke und Boxen wurden in diesen ersten und auch kommenden Tagen noch einige Male umorganisiert, dass die oft benötigten Dinge in Griffnähe und jene, die erst später zum Einsatz kommen würden weiter hinten und unten landeten.
Trotz so viel Neuem schafften wir es auch uns Zeit für uns und Zeit zum Abschalten zu nehmen. Am See sitzen, im Park Picknicken und ein Schläfchen im Schatten der Bäume halten, mit dem Rad durch Allensbach und entlang des Untersees rollen. Wir schafften es sogar am frühen Morgen unsere Qi Gong und Yoga Übungen zu machen. Was wegen der ungewohnten Schlaffläche auch ganz gut war, um unsere Rücken wieder etwas in Schwung zu bringen 😉
Nach diesen ersten Tagen am Untersee ging es dann weiter in den Schwarzwald. Leider war dieses Mal das Wetter nicht ganz so auf unserer Seite und wegen Urlauben in Deutschland waren Orte wie Titisee-Neustadt und Triberg ganz schön überlaufen. Eigentlich waren wir nicht hierher gekommen um uns unter hunderte von anderen Touristen zu mischen. Da müssen wir wohl noch etwas an unserer Planung arbeiten. Dafür durften wir erneut auf einem schönen Campingplatz unterkommen. Dieses Mal in einer beeindrucken Hanglage in der Nähe von Kirnbach. Hier waren wir jetzt fast alleine, leider aber auch mit dem ersten Regen und einem laut rauschenden Bach konfrontiert. Dies gab uns wieder die Möglichkeit wieder einiges über unseren Camper zu lernen. Wenn auch eher unfreiwillig. 1) Bei lauter Umgebung schlafen wir besser im unteren Bereich; 2) Das Aufstelldach kommt mit Regen nicht ganz so gut klar, wie wir erwartet hatten…
Zwei Tage später ging es weiter Richtung Rheingebiet und in die Nähe von Speyer. Inzwischen ist uns klar, dass es mit einem Camper keinen Sinn macht, nach einem Tag Zwischenhalt schon wieder weiter zu reisen. Dazu ist der Aufwand zum Aus- und wieder Zusammenpacken einfach zu gross. Da ich bei meinen Radreisen selbst selten mehr als eine Nacht an einem Ort verbracht habe, fiel es mir etwas schwer, mit dieser Änderung klar zu kommen. Aber inzwischen sehe ich auch, dass es einfach keinen Sinn macht täglich oder nur schon jeden anderen Tag alles auf- und wieder abzubauen, da es einfach viel Aufwändiger ist in einem so kleinen Camper, wo alles umgestellt, umgelagert, aus- und wieder eingepackt werden muss.
Im Ort Philippsburg schlugen wir also das nächste Mal unsere Zelte bzw. unseren Camper auf. Der Ort selber hat leider, ausser einer sehr leckeren Eisdiele, nicht sonderlich viel zu bieten. Aber der kleine Campingplatz an einem sehr grünen Baggersee und die Nähe zu Speyer und dem Rhein waren gut um einiges mit Rad und Zug zu unternehmen. Und auch unsere Nachbarn, ein älteres, deutsches Ehepaar, waren sehr nett und wir haben oft mit ihnen geplaudert und durften unser Camperwissen etwas erweitern.
Beim Abstecher mit dem Zug nach Speyer durften wir einige alte Strassen und Gassen und mehrere Kirchen bestaunen. Leider waren auch hier relativ viele Touristen unterwegs und die Läden in den Gassen auch entsprechend ausgerichtet. Das einfache Abendessen aus drei riesigen Maultaschen mit Salat in einem Restaurant am Rheinufer, war den Ausflug aber auf jeden Fall wert.
Hallo ihr zwei 😄
Ich habe gerade euren Beitrag gelesen und mich sehr gefreut das es klappt mit allen Tücken die das campen mit sich bringt 😁
Die schönen Bilder sind natürlich gut gelungen.
Weiterhin eine gute erlebnisreiche gute Fahrt und freue mich auf den nächsten Beitrag von euch.👩❤️👨
Liebste Grüsse
Sonja